Offenes Tierheim
Ein wunderbares Projekt
Offenes Tierheim
Ein offenes Tierheim ist ein Ort, an dem Hunde unabhängig ihres Alters und Zustandes aufgenommen werden.
Ein besonderes Tierheim ist der Open Shelter Oradea, in dem die Hunde sowohl drinnen als auch draußen auf freier Fläche unterwegs sind.
Wir waren auf einer Hunde-Safari mit auf den Ländereien und konnten uns überzeugen, wie freundlich und respektvoll der Umgang ist und wie sauber die Areale sind.
Obwohl die Hunde in ihren natürlichen Rudeln leben, haben sie viel Platz und selbst als wir Fremden in Begleitung einiger fröhlich um uns herumtollenden Hunde ihre Reviere durchqueren, gibt es keine Aggressionen - ein vorbildliches Beispiel für Tierschutz.
Adoptionsablauf
Wie adoptiere ich einen Hund?
Auf der Website des Open Shelters oder beispielsweise des unterstützenden Vereins ITV Grenzenlos kannst du dir die Profile der Hunde ansehen und bekommst einen Überblick über Aussehen, Persönlichkeit, Alter und Gesundheitszustand des Hundes. Hast du deinen Familienhund gefunden, kannst du Kontakt mit den Helfern aufnehmen.
Diese werden dich kennenlernen wollen und mir dir Termine durchgehen, an denen du deinen Hund kennenlernen kannst.
(Achte immer darauf: Ein seriöser Tierschutzbund gibt dir niemals so auf die Schnelle ein Tier! Das Tier muss artgerecht transportiert werden und auch überprüft werden, ob du und dein Zuhause für einen Hund bereit seid.)
Mehr dazu auf unserer Seite Einen Freund adoptieren.
Hintergrund
Lage in Rumänien
2003 war überall das Straßenbild geprägt von lebenden und toten Hunden. So viel Leid, dass es einem das Herz brechen konnte.
"Catch & Kill"- Politik Rumänien
Grausame Razzien zur Tötung von Straßenhunden wurden durchgeführt. Insbesondere in großen Städten fanden "Säuberungen" statt. Bukarest verlor in den Jahren ca. 30.000 Hunde.
Tagtäglich wurden heimatlose Hunde eingefangen und getötet, egal in welchem Zustand und Alter.
Menschen sahen aus Deinteresse oder Schmerz weg, wie viel Elend kann man selbst ertragen?
Tierschutz
Der Tierschutz in Rumänien ist daher ein wichtiges Thema. So wurde auch ein Mann namens Robert Smith zu einer wichtigen Figur für die rumänischen Straßenhunde.
Nachdem Robert Smith durch den Aufbau seiner Fabrik im Rahmen der Bekleidungsindustrie mit dem Leid der Straßenhunde in Rumänien konfrontiert worden war, gründete er die Stiftung FPCC (Fundatia pentru Protectia Cainilor Communitari) zum Schutz von Gemeindehunden.
Sein Anliegen bestand darin, „Collect, Neuter & Return“ - Kampagnen in rumänischen Städten durchführen zu lassen. Dieses bedeutet, Straßenhunde einzusammeln, zu kastrieren und in ihre natürliche Umgebung zurückzubringen.
So wurden Beschwerden über unbeaufsichtigte Hunde an den Tierschutz weitergeleitet. Hunde wurden medizinisch versorgt, kastriert und geimpft und an ihre Besitzer, Gemeinde oder ihr Territorium zurückzugeben.
Zu dem Zeitpunkt hat Oradea an FPCC das Recht für die Hundeverwaltung übertragen, welches bis heute zu einer sehr guten örtlichen Zusammenarbeit geführt hat.
Siehe Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation "Guidelines for Dog Population Management" (Genf 1990).
Im Januar 2008
verbat das Tierschutzgesetz Nr. 205 die Tötung gesunder Hunde.
Die Gemeinde Oradea erklärte sich bereit, 15.000 Quadratmeter Land westlich der Stadt für 25 Jahre an FPCC abzutreten, auf denen ein Kastrations- und Adoptionszentrum errichtet werden sollte.
Heute findet sich dort und wir haben es besucht, der Open Shelter Sisterea - das offene Tierheim Oradea.
"SOS Dogs Oradea" entstand aus "FPCC", der Gemeinde Oradea und Noah`s Ark. Das Projekt, welches SOS Dogs Oradea verfolgt, ist auf den gesamten Kreis Bihor ausgeweitet, daher werden die Kosten auf ca. 500.000, - pro Jahr geschätzt, welche mit Hilfe von Sponsoren und Spenden Unterstützung findet.
2013 erfolgte ein trauriger Rückschritt
das Tötungsgesetz wurde erlassen. Korruption sucht Geldquellen und die Tötung von Straßenhunden brachte Geld ein. Seither wurden tausende Hunde brutal gefangen und getötet, denn die städtischen Tierheime waren überfüllt. Hunde hungerten oder verhungern, die tierärztliche Versorgung war schlecht und viele Hunde wurden misshandelt.
Aus Platzgründen liegen die Hunde vielfach ohne Schutz vor Witterungen auf kalten, dreckigen Böden und laufen durch Kot. Schaffen sie diese Zeit, so steht ihnen auch eine Kastration bevor, nicht so human, wie wir sie kennen. Viele Tiere mussten bereits wegen Pfusch nachoperiert werden, berichteten Tierschützer aus der Gegend.
Verglichen mit unseren tierfreundlichen Zuständen in deutschen Tierheimen, wo es Patenschaften, Gassizeiten und viele Adoptionen gibt, scheinen in Rumänien vielen Interessenten Steine in den Weg gelegt zu werden. Patenhunde werden getötet, "verschwinden" oder es sind viel mehr Formalitäten zu erledigen, wie wir es kennen.
Gegenwärtig
scheinen immer mehr Menschen in Rumänien aufgeklärt zu werden und wehren sich gegen die inhumanen Zustände, verpflegen die Straßenhunde und verlieren ihre Angst vor Wildhunden.
In Oradea müssen Kinder nicht mehr dem alltäglichen Tierleid umgeben sein - nicht zuletzt dank des wunderbaren Projekts von Robert Smith.
Die Ansprechpartner
SOS Dogs Romania
-
Großartiges Projekt "Open Shelter" von Robert Smith, den wir bei unserem Besuch dort selbst kennenlernen konnten.
-
Projekte zur Kastration von Hunden, um sie in Kooperation mit dem Land in der freien Natur weiterleben zu lassen.
-
Mehr Infos zu einem "Open Shelter" - offenem Tierheim hier.
Internationaler Tierschutzverein Grenzenlos e.V.
-
Hauptinteresse gilt dem Tierschutz im europäischen Ausland
-
Hilfe zur Selbsthilfe, Aktionen zur Kastration von Hunden und Katzen, Tierschutzvereine unterstützt, Kliniken ausgestattet und Kooperationen mit den zuständigen Behörden.
#adoptdontshop